Der 1968 in Hamburg geborene Jürgen Vogel zählt zu den renommiertesten Schauspielern Deutschlands. Seine Karriere vor der Kamera begann bereits früh als Kindermodel. Als 15-jähriger wurde er für den Film entdeckt. Mit Sönke Wortmanns Film KLEINE HAIE gelang ihm 1991 dann der große Durchbruch. Obwohl Jürgen Vogel die Schauspielschule bereits nach nur einem Tag verließ, überzeugt er seither durch ein vielseitiges Rollenrepertoire in zahlreichen TV- und Kinoproduktionen. Ob als Krimineller, rachsüchtiger Bruder, Mörder, Proll oder liebender Ehemann – Jürgen Vogel begeistert durch sein nuanciertes Spiel immer wieder das Fernseh- und Kinopublikum.

Einen weiteren großen Erfolg feierte er an der Seite von Christiane Paul als Schlachthof-Mitarbeiter Jan in Wolfgang Beckers DAS LEBEN IST EINE BAUSTELLE (1997). Für Doris Dörries Beziehungsspiel NACKT stand er 2002 mit Nina Hoss, Alexandra Maria Lara und Mehmet Kurtulus vor der Kamera. Durch seinen Mut auch in unbequeme Rollen zu schlüpfen wurde Jürgen Vogel zu einem der wich- tigsten Schauspieler für den deutschen Autoren- film. So bewies er in gleich drei Filmen von Matthias Glasner, DER FREIE WILLE (2006), THIS IS LOVE (2009) und GNADE (2012), sein Können für thematisch schwere Stoffe. Im Gegenzug zeigte er seine Wandlungsfähigkeit auch durch Rollen in Erfolgskomödien wie WO IST FRED (2006) oder KEINOHRHASEN (2007). Als besonders experimentierfreudig zeigte sich Jürgen Vogel in Lars Kraumes KEINE LIEDER ÜBER LIEBE (2005) an der Seite von Heike Makatsch und Florian Lukas. Das Drehbuch des Films basierte auf nur wenigen Vorgaben. Während der Dreharbeiten entwickelte sich eine Fake-Dokumentation, in der Jürgen Vogel als Leadsänger der eigens für den Film gegründeten Band „Hansen“ durch Deutschland tourte und vor echtem Publikum live sang.

2013 brillierte er in Oskar Roehlers Epos QUELLEN DES LEBENS und spielte den strengen Vater im Pferde-Abenteuer OSTWIND – GEMEINSAM SIND WIR FREI. Jürgen Vogel wurde im Laufe seiner Karriere mit zahlreichen Preisen geehrt: Für ROSAMUNDE (1989) erhielt er 1990 den Bayerischen Filmpreis als „Bester Nachwuchsdarsteller“. Für KLEINE HAIE (1991) erhielt er 1992 den „Darstellerpreis“ des Bayerischen Filmpreises, für EMMAS GLÜCK (2007) den Bayerischen Filmpreis als „Bester Darsteller“, für DAS LEBEN IST EINE BAUSTELLE (1997) den Deutschen Filmpreis als „Bester Hauptdarsteller“. Für seine herausragende künst- lerische Gesamtleistung als Schauspieler, Ko-Autor und Ko-Produzent des Films DER FREIE WILLE (2006) erhielt Jürgen Vogel auf der Berlinale 2006 einen Silbernen Bären und wurde im selben Jahr als „Bester Darsteller“ beim TriBeCa Film Festival sowie mit dem „Silver Hugo Award“ beim Chicago Film Festival geehrt. Seine Darstellung in WO IST FRED? (2006) und EIN FREUND VON MIR (2006) brachte ihm jeweils den Ernst-Lubitsch- Preis ein. Für die TV-Produktion „Das Phantom“ (2000, Regie: Dennis Gansel) erhielt er außerdem einen Adolf-Grimme-Preis.